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Wie yogi bin ich eigentlich noch?!

Lockdown, dunkle Wintermonate und dann noch Regen … herausragend gute Voraussetzungen, um dem eigenen Verfall auf der Couch zu frönen. Und seien wir mal ehrlich, selbst ohne Virenbefall waren die letzten Monate sicherlich auch für dich –gelinde gesagt– kein Zuckerschlecken! Und wo wir dabei wären: Zuckerschlecken, mhhhmm ... Wie oft habe ich mich auf der Couch mit Eis, Chips und der dritten Wiederholung von f r i e n d s erwischt. Ich durfte mich also nicht nur mit dem psychischen Stress, der mit dem Corona-Lockdown einhergeht, auseinandersetzen, sondern auch noch mit den Schokoladenpölsterchen, Dank denen ich nicht mehr in meine Ausgehjeans reinpasse. Aber was soll’s, großartig irgendwohin dürfen wir ja eh nicht und als Pluspunkt, meine Yogapants (Om-Shanti für dehnbare Yogahosen) passen mir ja immer noch.

 

Aber nun zu meiner essenziellen Frage: Wie yogi bin ich eigentlich noch, wenn ich an manchen Tagen lieber auf der Couch lümmle und einen Schogasmus bekomme, statt mich der täglichen yogischen Praxis zu widmen? Und solltest du dir die gleiche Frage auch schon gestellt haben:

Du bist immer noch ein Yogi!

 

Yoga kommt aus dem Sanskrit und meint die harmonische Verbindung von Geist, Seele und Körper. Soll heißen: nur weil irgendein Yogi in einem Ashram irgendwo im nahen Osten jeden Morgen um 05:00 Uhr zum Sadhana auf der Matte steht, 3x Shanti und Om singt und anschließend die erste Ashtanga Serie samt Meditation hinter sich bringt, heißt das noch lange nicht, dass du in Köln auf deiner Couch mit Schokolade, Wein und Chips weniger yogi bist?!

 

Yoga zu praktizieren bedeutet viel mehr als die physische Präsenz auf der Matte, es bedeutet Annehmen und Akzeptanz der eigenen Bedürfnisse und der umgebenden Umstände. Wenn dir also danach ist, heute mal lieber auf der Couch zu bleiben, dann ist es halt so. Lass also deine wundervolle Seele ein wenig baumeln und in den Tag hineinleben. Mach dir also keinen Kopf deswegen, dein Körper und deine Seele brauchen halt auch mal etwas Ruhe und sind dir in loose fit Klamotten dankbar dafür!


 

Aber versteh mich bitte nicht falsch. Akzeptieren meint nicht hinnehmen! Den einen oder anderen Tag vor sich hinzudümpeln ist für body und mind einfach auch mal notwendig. Aber versuch es nicht zur Gewohnheit werden zu lassen! Die spirituelle Praxis ist in Zeiten von Corona notwendiger denn je und holt dich gerne auch mal aus einer deep-couch-connection heraus. Und vielleicht hast du ja auch schon bemerkt, dass irgendwas im Wandel ist …?

 

In meiner Hinterhofwohnung zumindest werde ich mittlerweile jeden Tag um 6:00 Uhr morgens von frühlingshaftem Vogelgezwitscher geweckt. Was sagt uns das? Das Leben beginnt wieder und die Natur  ist im Wandel. Vielleicht ein guter Zeitpunkt, um auch dich etwas in Schwung zu bringen? Wie wäre es also mal mit 15 Minuten an der frischen Luft, mit einer warmen Decke und etwas Pranayama?

 

Im Folgenden gebe ich dir eine kurze Anleitung, die du gerne auch in einer kurzen Home-Office/ Kinder-hüten/Hausaufgaben-machen/ was-auch-immer-du-gerade-tust-Pause durchführen kannst. Sei dabei achtsam mit dir selbst und akzeptiere deine Bedürfnisse!

 

Und damit verabschiede ich mich nun bei allen Yogis und noch-werdenden-Yogis, bleibt gesund und bis bald im Studio 😊!

 

Dealing with your own mind – 6 Minuten an der frischen Luft

 

Die folgende Pranayama-Übung kannst du gerne bei geöffnetem Fenster, auf einer Parkbank mit Decke oder ganz idyllisch irgendwo in einem Park oder Waldstück durchführen. Das Einzige was du dafür benötigt: 6 Minuten Zeit für dich!

 

Schließe dazu deine Augen, nimm eine bequeme und aufrechte Haltung ein und beginn durch lange Atemzüge langsam in deiner Umgebung anzukommen. Genieße dabei jeden Atemzug, den du einnimmst. Sei dabei dankbar, dass du gesund bist, sei dankbar für das Erwachen der Natur um dich herum und sei dankbar, dass du dir genau jetzt Zeit für dich nimmst! Schließe nun dein rechtes Nasenloch mit dem Daumen deiner rechten Hand, nimm einen tiefen und langen Atemzug durch das linke Nasenloch und atme durch den Mund vollständig wieder aus. Spüre währenddessen in dich hinein, fokussiere dein drittes Auge und lasst dich von umtriebigen Gedanken ablenken, sondern hol dich immer wieder zurück. Nach 6 Minuten dieser Praxis atmest du tief mit einem weiten Flügelschlag deiner Arme über deinen Kopf ein, lässt deine Hände in Gebetshaltung über deinen Kopf zueinanderkommen und hältst den Atem für 10-15 Sekunden (je nachdem was deine Lungenkapazität hergibt). Halte den Atem, halte und mit allmählich herabsenkenden Armen atmest du langsam wieder aus. Verweile jetzt noch ein wenig in dieser Position und spüre nach. Vielleicht macht sich auch in dir eine wohlig warme Ruhe in jeder Zelle deines Körpers breit und lässt stressige Gedanken ein wenig in die Ferne gleiten.

 

Namaste, Nicole  😊